Schlotzau
Schlotzau
Über die Geschichte dieses Dorfes sind wir genau unterrichtet. Es entstand im 12. Jahrhundert bei der Aufsiedlung der Praforst. Abt Marquard I. (1150-1165) tauschte von dem Propst von Petersberg das Neurod Slacesowa gegen Besitzungen in Kaltenbuchen ein und überwies den dritten Teil aus dem Zehnten dieses Neubruchs dem Pfarrer von Rombach. Als jedoch das Dorf eine eigene Kapelle erhielt, zog der Abt 1174 diese Zehntleistung zurück und überwies dem Pfarrer von Rombach statt dessen zwei Güter in dem Neubruch gegen die Verpflichtung, den Gottesdienst in
Slazesowa zu versehen. Abt Marquard hatte diese Kapelle selbst geweiht. Das musste also vor 1165 geschehen sein. Die Propstei auf dem Petersberg, die 1130 wiedereingerichtet worden war, scheint bald danach zu diesem Neubruch wie auch zu anderen Liegenschaften gekommen zu sein. Später traten die Ritter von Schlitz in diesem Raum als Grundbesitzer auf. Sie verkauften aber ihren Anteil, den unteren Teil des Dorfes, an die von Buchenau im Jahre 1370, die damit in den Besitz des ganzen Dorfes kamen. Die jetzige Kirche wurde von den Buchenauern gebaut.
Ein Querbalken aus Stein aus der alten Kirche wurde 1601 über den Seiteneingang mit eingefügt. Der Taufstein stammt aus dem Jahre 1713, die Kirchhofmauer aus 1746.
Sie kann aber schon früher eine Befestigungsanlage gebildet haben. Die Kirche war später eine Filiale von Langenschwarz, wo sie erstmals 1745 erwähnt wird. Vor dem Dorfe lag ein großer Fischteich, den Heinrich von Bibra 1785 neunzehn Untertanen für 7000 fl. und jährlichen Erbzins von 40 fl. überließ. 1494 gehörte das Dorf zum Gericht Wehrda.
Es besaß:
1631: 15 Haushaltungen
1680: 6 Haushaltungen (der Buchenauer Anteil)
1789: 10 Bauern und 10 Hüttner
1895: 338 Einwohner
1930: 316 Einwohner bei 64 Häusern
1956: 379 Einwohner