Kegelspielradweg

Kegelspielradweg

Der Kegelspiel-Radweg verläuft überwiegend auf der Trasse der ehemaligen Bahnlinie Hünfeld - Wenigentaft und verfügt somit nur über sehr geringe Steigungen.

Entlang der Strecke bietet sich eine beeindruckende Aussicht in die Rhön mit Wasserkuppe und Milseburg, über das Haunetal und das Panorama des Hessischen Kegelspiels. Der Radweg vereint sportliche Betätigung mit dem Genuss einer besonderen Kultur- und Naturlandschaft, die zum größten Teil zum Biosphärenreservat Rhön der UNESCO gehört.

Auf der Strecke begegnen den Radfahrern zahlreiche nostalgische Schätze wie beispielsweise ehemalige Bahngebäude, Signalanlagen und ein historischer Bahnwaggon.

Highlight der Strecke ist das Klausmarbacher Viadukt, eine 32 Meter hohe Sandsteingewölbebrücke, die in fünf jeweils 18 Meter breiten Bögen das Tal überspannt. Diese Brücke wurde 1938 durch ein sandsteinverblendetes Betonbauwerk verbreitert, um eine Zweigleisigkeit der Strecke zu ermöglichen.

  • Streckenlänge: 27km

 

Projekt "Offenes Buch entlang des Kegelspielradweges"

Die Menschen in der Vorderrhön zwischen Hünfeld und dem Ulstertal waren über Jahrzehnte verbunden durch die "Bimbel", eine Bahnstrecke zwischen Hünfeld und Wenigentaft. Die Marktgemeinden Eiterfeld und Burghaun, die Gemeinde Rasdorf und die Stadt Hünfeld entschieden sich dafür, auf der ehemaligen Trasse einen Radwanderweg auszubauen, der den Sport- und Freizeitbedürfnissen der Menschen Rechnung trägt.

Viele Menschen in der Rhön verständigen sich bis heute in ihrem eigenen Dialekt. Dieser unterscheidet sich mitunter von Dorf zu Dorf, auch entlang des Kegelspielradweges. Deshalb entstand durch den Künstler Jürgen Blum die Idee, diesen Radwanderweg zu nutzen, um an die heimische Sprache zu erinnern, die immer mehr in Vergessenheit zugeraten droht. Um sie dem Vergessen zu entreißen, entstand das Projekt, Tafeln mit Rhöner Platt entlang der Strecke anzubringen. Aus dem Beirat der Stiftung Museum Modern Art Hünfeld - Sammlung Jürgen Blum - bildete sich ein Arbeitskreis, der zunächst damit beschäftigt war, Texte zu entwerfen und zu sammeln, die die Eigenheiten vieler Dörfer entlang der Strecke aufgreifen. Der Hünfelder Bürgermeister stellte Kontakt zu seinen Amtskollegen in Burghaun, Eiterfeld und Rasdorf her, die sich für eine Auswahl von Texten entschieden.

22 Mundarttexte wurden in Granitsteine gehauen und entlang der Strecke aufgestellt. Sie sollen die Besucher auf dem Kegelspielradweg an die heimische Sprache heranführen. Dabei hoffen die Verantwortlichen des Projekts vor allem auf das Interesse von Jugendlichen oder auch Lehrern, die diese Tafeln zum Anlass nehmen, sich mit den Besonderheiten dieser regionalen Sprache auseinandersetzen zu können.

So wie es heute selbstverständlich ist, Baudenkmäler zu erhalten, so wichtig ist es auch, Besonderheiten der heimischen Sprache zu pflegen, die als Kulturgut nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Dies käme einer kulturellen Entwurzelung gleich.

In diesem Sinne wünschen die Projektverantwortlichen allen Interessenten einen erlebnisreichen Ausflug auf der Trasse der ehemaligen "Bimbel".